Professor Theodor Haase

 

Theodor Haase wurde am 14.08.1910 geboren. Er studierte 1929 bis 1934 Technische Physik an den Universitäten Marburg, Berlin und Freiburg. 1935 promovierte er bei Prof. Mie mit der Arbeit „Die Absorption von Dezimeterwellen in ionisierten Gasen und die Frage des Nachweises der Absorption langer Wellen durch angeregte Wasserstoffatome“.

 

Nach Abschluss seiner Ausbildung arbeitete er kurze Zeit bei der Fa. Lorenz in Berlin an der Entwicklung von Rundfunk- und Fernsehsendern. 1937 wurde er Mitarbeiter der Hescho in Hermsdorf und 1938 mit der Gründung und Leitung des Technischen Labors dieses Betriebes betraut. Bis 1945 arbeitete Theodor Haase vor allem an Verbindungsverfahren von Keramik mit Metallen und mit Gläsern. Nach 1945 war er Leiter des Keramischen Labors der Keramischen Werke Hermsdorf, und seine Arbeiten betrafen in dieser Zeit vorwiegend die Entwicklung von ferroelektrischen und ferromagnetischen Werkstoffen.

 

1950 wurde Theodor Haase ordentlicher Professor für Keramik an der Bergakademie Freiberg. Er gründete das Institut für Silikathüttenkunde und die gleichnamige Fachrichtung. Im Wintersemester 1950/51 hielt Professor Haase seine erste Vorlesung. 1956 gingen die ersten 7 Absolventen in die Industrie. Als Prof. Haase am 01.09.1975 emeritiert wurde, hatten rund 500 „Silikater“ die Bergakademie Freiberg verlassen.

 

Während der 25 Jahre seiner aktiven Hochschullehrertätigkeit war ihm die Ausbildung und Erziehung seiner Studenten die wichtigste Aufgabe. Er betrieb während dieser Zeit die Forschung nicht als Selbstzweck, sondern achtete darauf, dass sie die Lehre befruchtete, der Ausbildung der Studenten und der Schulung ihrer Fähigkeiten nützlich war. Besondere Beachtung schenkte Prof. Haase der Entwicklung und dem Bau von Messgeräten. So wurden unter seiner direkten Anleitung u.a. Geräte zur Bestimmung der Temperaturwechselbeständigkeit von feuerfesten Materialien, Dilatometer, Quecksilbervolumenometer und Wärmeleitfähigkeitsmessgeräte entwickelt. Insgesamt hat Prof. Haase über 30 Publikationen verfasst.